Initiative für gerechte Rahmenbedingungen für EPU und Selbstständige in Österreich
Überparteilich. Unabhängig. Unbestechlich.
Unser Auftrag
Veränderte Wirtschaftswelt bewirkt auch gesellschaftliche Veränderung. Sie schafft immer mehr freiwillige und auch unfreiwillige Selbständige. Das Konstrukt der gewerblichen Sozialversicherung (SVS) allerdings stammt noch aus dem Industriezeitalter – es passt längst nicht mehr. Genauso, wie die alte Vorstellung vom "reichen Unternehmer" längst nicht mehr passt. Die Mehrheit aller Selbständigen von heute sind Ein-Personen-Unternehmen (EPU) oder haben max. neun MitarbeiterInnen. Es sind:
Menschen in allen Berufen, die als EPU oder Kleinstunternehmen eine schwache Position bei Preisverhandlungen haben. Beispielsweise JournalistInnen, Kreative, KünstlerInnen, ProgrammiererInnen, BeraterInnen, TrainerInnen uva.
ProjektarbeiterInnen mit unregelmäßigen Jahresumsätzen, denen in einem besonders umsatzschwachen Jahr die SVS existenzbedrohlich viel wegnimmt.
Selbständige, die unter der willkürlich festgelegten Mindestbeitragsgrundlage verdienen, jedoch prozentuell viel mehr an die SVS abführen als Selbständige mit mittleren oder sehr hohen Einkünften.
Mütter und Väter, die bei Zuverdienst durch nicht vorausberechenbare Hinzurechnungen der SVS-Beiträge aus Vorjahren über die Höchstbemessungsgrundlage kommen und ihr Kinderbetreuungsgeld verlieren bzw. zurückzahlen müssen.
PensionistInnen, die bereits krankenversichert sind, im Falle einer zusätzlichen Tätigkeit nochmals voll zur Kasse gebeten werden.
Chronisch Kranke, die sich die 20-%-Selbstbehalte nicht mehr leisten können.
Ziel der Amici ist es durchzusetzen, dass Selbständige mit ihren Familien von den Einkünften leben können. Selbständigkeit soll eine echte Karriereoption sein!
Wie wir uns organisieren
Freundschaftlich und beweglich
Von Anfang an praktizieren die Amici ihre eigene Art der Demokratie. Eine, die nichts mit Wahlen, Manipulation und Macht zu tun hat. Und auch nichts mit Elite vs. Fußvolk. Die uns dafür sehr beweglich hält und eben unbestechlich. Wir werden nicht gewählt und können uns auch nicht abwählen lassen. Man kann uns befreunden oder entfreunden, und wir selbst können das auch, völlig zwangsfrei. Wir teilen Wissen miteinander, und wir erfahren viel über die konkreten Arbeitsumstände anderer Selbstständiger. Wer in der Facebook-Gruppe postet, wird gehört – und manchmal von anderen Mitgliedern in den Boden diskutiert. Das gehört dazu. Idealerweise aber respektvoll, auch wenn die Meinungen auseinandergehen. Daraus hat sich über die Jahre ein neues Bewusstsein für die Stärken und die Bedürfnisse von Selbstständigen entwickelt. Und – trotz der großen Heterogenität unter Selbstständigen – auch ein Grundtenor des Zusammenhaltens.
Die Aktiven
Das sind jene, die Kontakte zu Presse und Politik pflegen, Flashmobs und sonstige Aktionen organisieren, Websites und Informationsmaterial designen und betexten, Informationen sammeln und teilen und die Facebook-Gruppe moderieren. Unsere Entscheidungen treffen wir so schnell es geht. Wir halten uns ganz gern an das Vier- oder Sechs-Augenprinzip und dazu gilt das Prinzip des Konsent: Wenn jemand eine Initiative startet, sind prinzipiell alle dafür. Außer jemand ist begründet dagegen. Dann muss eine andere Lösung gefunden werden. Niemand steht als "Anführer" vorne, wir stimmen uns untereinander ab und sind auch nicht immer einer Meinung. Eines eint uns aber immer: Das Ziel, den kleinen Selbstständigen in Österreich eine Stimme zu geben.
Das Gründungsteam der Amici 2011:
Karin Stelzer-Ellensohn, Cosima Reif, Werner Brix, Martina Schubert, Gabriela Harmtodt, Verena Bittner-Call, Gabriele König, Robert Blazek, Michael J. Schneider, Chris Hildebrandt, Paul Verocai
Später dazugestoßen: Andreas Knipp, Sigrun Saunderson, Margit Gugitscher, Peter Manfredini, Su Ofner, Erwin Jäger